Exploration

Die automatisierte Materialcharakterisierung kann auf vielfältige Weise zur Steigerung des Explorationserfolges beitragen. Untersuchungen von Schwermineralkonzentraten aus Sedimenten oder Geschiebemergeln erlauben es beispielsweise, Tausende von Indikatormineralkörnern in kürzester Zeit zu identifizieren. In der Edelmetall-Exploration können zudem mithilfe der automatisierten Materialcharakterisierung auch sehr kleine und in sehr niedrigen Gehalten vorhandene Mineralkörner schnell und effizient gefunden werden. Außerdem lassen sich bereits während des Explorationsstadiums kritische Spurenminerale, die potentielle Strafelemente wie z.B. Arsen enthalten, in den Materialproben nachweisen und identifizieren.

Im Gegensatz zur manuellen Mineralidentifikation durch einen Geologen ist der menschliche Fehler bei der automatisierten Materialcharakterisierung sehr klein. Darüber hinaus werden bei einer Analyse mittels MLA oder QEMSCAN neben der modalen Mineralogie detaillierte Informationen zu Partikel- und Mineralkorngrößen, zur Kornform sowie zur Partikeldichteverteilung erfasst.

Die Methode kann außerdem zur Analyse von Bohrkern- und Gesteinsproben eingesetzt werden. Zum einen können damit Alterationsminerale verlässlich analysiert und quantifiziert werden. - Ein genaues Verständnis der Alterationszonen ist richtungsweisend für den Erfolg einer Explorationskampagne, da spezifische Alterationszonen für verschiedene Erzlagerstättentypen charakteristisch sind und die Entfernung zur Lagerstätte anzeigen. - Zum anderen lassen sich metallreiche Proben bezüglich ihres potenziellen Mineralaufschluss- und Aufbereitungsverhaltens bewerten und bestimmten geometallurgischen Einheiten oder Domänen zuordnen. Auf Basis dieser Daten kann eine passgenaue Rohstoffstrategie entwickelt und die Projekteffizienz gesteigert werden.

Bohrkernlager (© Petya Atanasova / HZDR)
Geländeaufschluss (© Petya Atanasova / HZDR)
Bohrkern unter UV-Licht (© Petya Atanasova / HZDR)