Aufbereitung

Die Mineralaufbereitung war eines der ersten Anwendungsgebiete der automatisierten Materialcharakterisierung. Das Analyseverfahren ist in diesem Bereich besonders erfolgreich, da mittels MLA und QEMSCAN prozessrelevante Daten erhoben werden können, die mit einer einfachen chemischen Analyse (z.B. XRF) oder einer quantitativen Röntgendiffraktionsanalyse (XRD) nicht erfasst werden. So lassen sich mithilfe von MLA und QEMSCAN wertvolle Informationen zu Partikelgrößen und -dichten, Korngrößen, Elementverteilungen und Mineralassoziationen gewinnen.

Automatisierte Materialcharakterisierung kann außerdem genutzt werden, um den Mineralaufschlussgrad sowie den theoretischen Mineral- oder Elementgehalt im Verhältnis zum Ausbringen (theoretical mineral grade/recovery; theoretical elemental grade/recovery) zu ermitteln. Die Daten zum Mineralaufschluss lassen sich anschließend in die Kategorien „Mineralaufschluss nach Partikelzusammensetzung“ und „Mineralaufschluss nach freier Oberfläche“ unterteilen und bewerten. Die Kenntnis dieser Parameter ermöglicht eine intensive Prüfung der Effektivität technischer Prozesse und das Aufdecken kritischer Defizite.

Die automatisierte Materialcharakterisierung liefert damit entscheidende Informationen für die Beurteilung der Anlagenleistung und bildet die Grundlage für eine kosteneffiziente Prozessoptimierung. Dabei ist sowohl die Analyse einzelner Prozessschritte und Produkte als auch eine systematische Untersuchung komplexer Aufbereitungsanlagen möglich. Ausgangsmaterial, Zwischenprodukte und Endkonzentrate können gleichermaßen charakterisiert werden. Beispielsweise kann die Güte eines finalen Konzentrates bestimmt und der zukünftige Gewinn kalkuliert werden.

Flotationszelle (© Jens Gutzmer / HZDR)
Flotationsschaum (© Dirk Sandmann / TU Bergakademie Freiberg)
Erzmühle (© Jens Gutzmer / HZDR)